Pashmina
Weichheit, Leichtigkeit, Beständigkeit, Wärmeausgleichend
Eine feine Art von Kaschmirwolle, die aus der Unterwolle der Changthangi-Ziege gewonnen wird. Diese Wolle stammt hauptsächlich aus der Region Ladakh an den westlichen Hängen des Himalayas, einer Gegend, die von tiefen Schluchten, Gebirgszügen und kargen Landstrichen geprägt ist. Im Einklang mit den Jahreszeiten und der Natur leben hier die Changpa-Nomaden mit ihren Herden. Den extremen Temperaturen in Ladakh verdanken die Ziegen ihre unvergleichlich weiche Wolle, die für die Pashmina Herstellung ausschließlich vom Kinn und Unterbauch gewonnen wird. Im Frühjahr wird die Wolle von den Nomaden sorgfältig ausgekämmt. Anschließend werden die einzelnen Fasern gründlich geprüft und nach traditioneller Handwerkskunst weiterverarbeitet. Die Kunst des Webens und Spinnens der Fasern in rhythmischen, meditativen Bewegungen wird seit Generationen weitergegeben und spiegelt die Liebe, Sorgfalt und kulturelle Symbolik wider, die jedes Stück einzigartig machen. Der gesamte Schaffensprozess zelebriert unsere Werte von Achtsamkeit, Lebensfreude, Wertschätzung und Nachhaltigkeit, um ein zeitloses und bewusstes Produkt zu kreieren.
Responsible Sourcing
Die Ziegenherden werden von den Ladakhi-Nomaden, auch Changpa-Nomaden genannt, aufgezogen. Ihre Heimat ist das Changthang-Plateau, das im östlichen Teil von Ladakh liegt und an die tibetische Region Chinas grenzt. Dieses Plateau ist ein Teil des Hindukusch-Himalayas. Ladakh erstreckt sich von den westlichen Hängen des Himalayas bis zu den Karakorum-Bergen. Es war früher Teil des indischen Bundesstaates Jammu & Kashmir und ist nun ein Unionsterritorium. Bekannt für seine reiche tibetisch-buddhistische Kultur, wird Ladakh oft als "Klein-Tibet" bezeichnet. Es umfasst eine Fläche von 22.266 km² mit einer durchschnittlichen Höhe von 4.000-5.500 m über dem Meeresspiegel. Diese Region gilt als die kälteste Wüste der Welt und hat Temperaturschwankungen von -40 bis 40 Grad Celsius. Im Gegensatz zu vielen anderen nomadischen Gemeinschaften bewegen sich die Changpa nicht durch verschiedene klimatische Regionen. Ihr Lebensraum erstreckt sich typischerweise nur über etwa 15-55 km, und sie migrieren alle paar Monate. Sie folgen jedes Jahr denselben Wanderwegen und bleiben in denselben Lagerplätzen. Im Einklang mit der Natur leben die Nomaden nach den Jahreszeiten. Ihre Kultur und Lebensweise sind stark von den natürlichen Bedingungen der Hochgebirgsregion geprägt und sie spielen eine wichtige Rolle im Erhalt der ökologischen und kulturellen Vielfalt dieser abgelegenen Region.
Nachhaltige Kaschmirwolle
Ladakh-Pashmina macht nur etwa 1% der weltweiten Kaschmirproduktion aus und ist ein Beispiel für nachhaltige, arbeits und tierfreundliche Produkte. Die Hirten leben im Einklang mit der Natur und ihren Tieren, halten kleine Herden und betreiben eine traditionelle, handwerkliche Produktion. Nomadische Praktiken über Generationen hinweg, biologische Fütterung und gewaltfreie Ernte gewährleisten eine ethische Beschaffung und den Schutz natürlicher Ressourcen. Die durchschnittliche Feinheit der Faser beträgt 12-13 µ, wobei die feinsten Haare am Bauch und Kinn zu finden sind. Die Pashmina-Wolle wird während der Frühlingsmauser gesammelt, wenn die Tiere ihr Unterfell natürlich abwerfen. Abhängig von den Wetterbedingungen und der Region beginnt die Mauser der Ziegen zwischen Januar und Ende Mai. Wenn die Temperaturen steigen, löst sich das isolierende Pashmina Pad vom Körper der Tiere, damit es nicht zur Belastung wird. Die Ziegen sehen dann größer und flauschiger aus. Die Hirten kämmen das Pashmina mit traditionellen Kämmen aus, um zu verhindern, dass es in der Wildnis verloren geht. Dabei werden auch einige Deckhaare herausgezogen und mit dem feinen Pashmina vermischt. In einem aufwendigen manuellen Prozess wird die Wolle gereinigt, um Schmutz und Öl zu entfernen. Danach wird das grobe Deckhaar vom feinen Pashmina getrennt. Dazu wird das Rohpashmina in einer befeuchteten Kammer gelagert, damit die Fasern Feuchtigkeit zurückgewinnen. Dies erleichtert die maschinelle Trennung der Fasern durch Zentrifugation: Die feineren Fasern haften am Kardenbalken, während die schwereren Deckhaare abfallen.
Handwerkskunst
Unsere Breeze-, Soulwarmer- und Mens-Modelle werden direkt in Ladakh weiterverarbeitet und zeichnen sich durch kurze Produktionswege aus. Die Verarbeitung von Pashmina ist tief in die Identität der Changpa integriert und wird von Generation zu Generation visuell und mündlich weitergegeben. In der Verarbeitung werden Webtechniken mit traditionellen Handfertigkeiten kombiniert und spiegelt so das Beste aus beiden Welten. Bei der Verarbeitung unserer Modelle achten wir darauf, Fasern mit langer Stapellänge zu verwenden, was ihnen besondere Haltbarkeit und Schönheit verleiht. Für unsere Soulwarmer-Modelle wird die Wolle per Hand gesponnen, unterstützt von einer radscheibenlosen Spindel aus Holz, die lokal als Phang bekannt ist. Anschließend wird das Garn auf Handwebstühlen von geschulten Frauen aus der Region weiterverarbeitet. Nur eine ruhige Hand und synchronisierte Körperbewegungen führen zu den feinsten Tüchern. Eine leichte Änderung des Drucks kann den Stoff verderben. Es erfordert, dass die Augen dem Weberschiffchen folgen, das den Faden schnell von einem Ende zum anderen trägt und kurz stoppt, damit die Schäfte wechseln können. Bei unseren Breeze- und Mens-Modellen vereinen wir Jahrtausende alte Kenntnisse mit moderner Technologie. Diese Modelle werden in kleinen Betrieben in traditioneller Technik automatisiert gesponnen und gewebt. So schlagen wir eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft des Webens und tragen das ladakhische Textilerbe weiter. Aufgrund der Feinheit der Faser ist die Herstellung von Pashmina Produkten ein mühsamer, künstlerischer und zeitaufwendiger Prozess.
Kaschmir Srinagar
Unsere Classic, Beloved und Adorned Modelle werden von
kleinen, familiengeführten Webereien in Kaschmir handgefertigt. Kaschmir ist seit Jahrhunderten ein berühmtes Zentrum für die Produktion und den Handel von Pashmina-Schals. Das Handwerk reicht bis in die Antike zurück und Kaschmir wurde während der Mogulzeit für seine exquisit gewebten und bestickten Pashmina-Schals berühmt, so sind die Kunsthandwerker Kaschmirs für ihr außergewöhnliches Können bekannt. In einem Prozess, der höchste Präzision erfordert, werden die Modelle handgesponnen, bei der Fasern herausgezogen und miteinander verdreht werden, um Garn zu bilden. Anschließend wird das teilweise vorgefärbte Garn auf einem Handwebstuhl gewebt, dabei wird der Fokus auf eine dichte Webart gelegt um somit einen beständigen Schal zu schaffen. Dieser Prozess, dauert bis zu einer Woche. Familien sind seit Generationen mit der Handwerkskunst der Pashmina-Verarbeitung vertraut. Verbunden mit der Kultur und Geschichte der Region fließt in jedes Stück eine individuelle Geschichte, geprägt von den Künstlern und derer rhythmischen, meditativen und hingebungsvoller Bedienung des Webstuhls. Für unsere Adorned Modelle legen wahre Künstler ihre Nadeln an, um in Feinarbeit die hauchzarten Pashmina-Schals zu besticken. Das Handbesticken dauert je nach Aufwendigkeit bis zu 6 Wochen. In jeden bestickten Pashmina-Schal fließt somit Jahrtausendaltes Wissen und ist durch seine individuellen Stickereien einzigartig.